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Fr. 30.06.23
20.00 Uhr
Veranstaltungsort
Konzertscheune

Kroke

Loud silence / Klezmer und Avantgarde

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Vor 30 Jahren wurde das Trio Kroke gegründet, benannt nach dem jiddischen Wort für Krakau, wo nicht nur alle drei Musiker geboren wurden, sondern wo sie auch gemeinsam die Musikakademie besuchten.
Auf dem am 07. Oktober 2022 erscheinenden neuen Album Loud Silence trifft „der vertraut klingende Kroke-Stil auf überraschend neue Ideen, Rhythmen, Phrasierungen, Arrangements, Einflüsse und die Architektur des Albums als Ganzes“ so die drei Musiker. Meditatives wechselt zu Tänzerischem, alles in einen Guss geformt von den Melodien und improvisatorischen Höhenflügen des Trios. Virtuosität ist dabei kein Selbstzweck, sondern ist Grundlage der Einheit von Tomasz Kukurba (Violine, Bratsche, Gesang, Perkussion), Tomasz Lato (Kontrabass) und Jerzy Bawoł (Akkordeon). Musikalisch ist das neue Album vielfältig und reicht von polnischen Reels, keltischem Rembetiko, melodiöser Avantgarde, tibetanischem Klezmer bis zu meditativem BeBop und orientalischem Tango– manchmal alles davon in einem Stück; dabei ist nichts davon Zitat, Anleihe oder modische Verzierung, alles wird vom Trio organisch verwoben und ist letztlich nur eines: überwältigend eigenständige Musik.
Dabei hat sich Krokes Arbeitsmethode bewährt: bevor die drei ins Studio gehen, gibt es zwar schon
mehr oder weniger ausformulierte Ideen, aber erst im Studio, unter Mitwirkung des langjährigen
Toningenieurs und Koproduzenten Dariusz Grela, entwickeln sich über neue Ideen und
Improvisationen die Stücke des Albums. Die Produktion des seit 2021 in mehreren Aufnahmesessions
eingespielten Albums lag beim Trio mit Unterstützung von Grela, der es im NLD Studio in Krakau
aufgenommen hat und für die Arrangements und Kompositionen mitverantwortlich zeichnet.
Hintergrund:
Schon während ihres Studiums an der Krakauer Musikakademie experimentierten die drei Musiker
mit Jazz und anderer zeitgenössischer Musik. Zuerst wurde das Trio vor allem mit Klezmer in
Verbindung gebracht, aber über die Jahre erweiterte sich das Spektrum ihrer Musik vor allem durch
Improvisationen zu einem die Länder-, Genre- und Zeitgrenzen überfliegenden, ganz eigenen Stil.
1993 erschien eine erste, von ihnen selbst produzierte Kassette, die u.a. bei Konzerten verkauft
wurde. Es folgte eine Weltkarriere, in der Steven Spielbergs Frau Kate Capshaw eine nicht ganz
unmaßgebliche Rolle spielte. Sie brachte ihren Mann, der gerade Schindlers Liste in Krakau drehte,
mit zu einem Konzert der drei im Restaurant Ariel. Vom offensichtlichen Talent des Trios überzeugt
lud Spielberg es dazu ein, bei einem Treffen von Überlebenden der Schindlers Liste in Jerusalem
aufzutreten. Außerdem schickte er eine Kassette an Peter Gabriel, der sie umgehend für das WOMAD
Festival 1997 engagierte. Dort stellten sie ihr eigentliches Debütalbum Trio vor, auf dem man die
ursprüngliche Idee einer zeitgenössischen Klezmerband noch gut nachvollziehen kann. Eine
Aufnahmesession in den Real World Studios folgte, die in Teilen in Gabriels Album Long Walk Home
einfloss.
Spätestens auf ihrem Album Live At The Pit (1998) zeigte sich die Verknüpfung von Klezmermotiven
mit zeitgenössischer Musik immer stärker, ergänzt durch Balkanklänge und sephardische und
arabische Muster. Für das Album Sounds Of The Vanishing World erhielt das Trio im Jahr 2000 den
Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik.

 

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