Der „Meister des unfreiwilligen Humors“ ist mit neuem Programm auf dem Plan und man darf sich wieder auf ein Halbsatz-Festival freuen. Millers Figur ist wohl eine der schrägsten im derzeitigen Comedy-Urwald – ein wahrer Prachtkerl geistigen Tiefflugs: „Er weiß nicht, was er sagt, aber er meint es genauso“ – so traf Ottfried Fischer in „Ottis Schlachthof“ den Nagel auf den Kopf. Rolf Müller benutzt nicht nur hanebüchene Formulierungen, sondern er produziert scheinbar absichtslos Verdeher, die vermeintlich glasklare Szenen plötzlich in ein anderes Licht setzen. Egal, um was es bei Miller geht, sei es der Hund auf dem Spielplatz (wo sonst soll er auch sein Geschäft machen), Hochwasserversicherungen im Osten, Brustvergrößerung bis hin zur Verkleinerung, Mietenb und Vermieten – es spielt gar keine Rolle. Nicht was, sondern wie er es beschreibt, ist Ausgangspunkt seiner Geschichten. Und oft weiß man nicht, ob man schon weint, oder noch lacht. Die Süddeutsche Zeitung über Rolf Miller, der zum 3. Male im Kulturforum (zuletzt „Der Spaß ist voll“) gastiert: „Dem sollte man beide Ohren leihen. Man spürt einen Muff, als säße man bei Nachbars im teigigen Sofa, wo die Blähunghen von 100 Jahren Vorurteil, Chauvinismus und Eheelend hängen geblieben sind.“ Django Asül empfiehlt: „Wer Kabarett sehen will, muß Rolf Miller sehen.
