"Thomas Bernhard nannte sie einmal "die beste Stimme Österreichs" und an diesem Punkt ist dem klugen Dramatiker uneingeschränkt beizupflichten. Man möchte die Augen schließen, um Sandra Kreislers verführerisches, rauchig-erotisches Timbre noch intensiver in den Ohren zu genießen. Geöffnete Augen haben freilich den Vorteil, mehr von dieser interessanten Frau zu erhaschen. In der Tat ist es viel erbaulicher, sich auf ihre Interpretation zu konzentrieren - denn die ist überragend. Wenn der Pianist zum flinken Tastenspiel ansetzt, erschafft Sandra Kreisler auch in atemberaubend schnellen Passagen eine glasklare, souveräne Intonation mit changierenden atmosphärischen Färbungen. Sie erfüllt auch bislang unveröffentlichte Stücke ihres Vaters Georg mit Leben. Zeitlos und hochmodern zugleich sind diese alten Chansons, wenn Sandra Kreisler sie lebt. Auch brandneue Lieder finden sich. Und sie fügen sich nahtlos ein. KREISLERismen ist eine musikalische Gratwanderung zwischen Wortwitz und Wahrheit, zwischen Zeitkritik und Zärtlichkeit, zwischen Poesie und Polemik. Am Flügel: Tilo Augsten. Der Wiesbadener Kurier bemerkte: "Sandra Kreisler vermag es famos, ihr Programm in der Schwebe zu halten, im Gleichgewicht zwischen Deutlichkeit im Politischen und der Vorliebe für das Skurrile, zwischen der Bewahrung der Kindlichkeit und dem Auftreten der ihres Selbst bewussten Frau. Und wenn sie singt: "Es hat keinen Sinn mehr, Lieder zu machen" möchte man ihr zurufen: ‚Doch'."
www.sandrakreisler.de
Veranstalter: Kulturforum