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ZWISCHENFÄLLE
Ein musikalisch-literarischer Abend mit Musik von Dmitri Schostakowitsch (Musik zum Stummfilm „The New Babylon“ ) und Texten von Daniil Charms
Lüneburger Symphoniker
Musikalische Leitung: Hans Rotman
Konzeption und szenische Einrichtung: Almut Fischer
Sprecher: Boris Aljinovic
Ich weiß nicht, warum alle denken, ich sei ein Genie …
Das Werk von Daniil Charms (1905 – 1942) gehört zu den großartigen, rätselhaften Schöpfungen der Weltliteratur. Er gilt als Klassiker des Absurden, als literarischer Verwandter von Ionesco, Beckett und Karl Valentin und wird hierzulande noch immer als Geheimtipp gehandelt.
Der nonkonformistische, exzentrische Autor war in der Sowjetunion unter Stalin Repressionen ausgesetzt und konnte kaum publizieren. Er lebte in ständiger Angst, von der Geheimpolizei abgeholt zu werden. Mehrmals wurde er inhaftiert, schließlich verhungerte er während der Leningrader Blockade am 2. Februar 1942 – für verrückt erklärt – im Gefängnis.
Seine kuriosen, schwarzhumorigen Texte werden flankiert von der mitreißenden Filmmusik des Komponisten Dmitri Schostakowitsch, der am Anfang seiner Karriere für einen kargen Lohn als Pianist Stummfilme begleiten musste und später ebenfalls unter Stalin zu leiden hatte. Was den Komponisten angesichts des immer wieder aufbrechenden Unwillens des Diktators gerettet hat, war nicht zuletzt dessen musikalischer Unverstand. Die avantgardistischen und subversiven Passagen, die Schostakowitsch in seine Musik einbaute, haben nämlich weder Stalin wahrgenommen noch seine parteiideologisch gehorsamen Musikexperten.
Der nicht nur aus dem Berliner Tatort bekannte Schauspieler Boris Aljinovic wird die zwischen Nonsens und kafkaesker Bedrohung changierenden Texten im Zusammenspiel mit den Lüneburger Symphonikern präsentieren.
Karten erhalten Sie online beim Theater Lüneburg und an der Theaterkasse.
Veranstalter:
Kulturforum Lüneburg e.V.