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Zwar gehört Emil von Gerliczy (1871-1924) nicht zu den Initiatoren des Expressionismus, doch als Zeitgenosse, der die Errungenschaften des "Blauen Reiters" und der "Brücke" umsetzt, kann er als ein Wegbereiter dieser, das 20. Jahrhundert prägenden Richtung gesehen werden. Langsam kommt es in Deutschland nun zur Wiederentdeckung des Werkes des Künstlers, dessen schriftlicher bzw. biografischer Nachlass bis auf wenige Papiere verloren ging, so dass außerkünstlerische Hinweise zu seinem Schaffen weitestgehend entfallen und somit Rekonstruktionen bzw. Argumentationen nur anhand seiner Arbeiten möglich sind. Die aktuelle Ausstellung vermittelt einen repräsentativen Querschnitt durch das Oeuvre des Künstlers, der aus Laibach (Krain) stammte und nach einem autodidaktischen Studium eine Ausbildung beim damaligen Direktor der Dresdner Kunstakademie, Robert Sterl, absolvierte. Aus dem Lehrer-Schüler-Verhältnis gestaltete sich mehr und mehr eine Freundschaft und durch Robert Sterl, dem wir bereits im Jahre 1994 eine Ausstellung widmeten, kam es zu Kontakten zur Dresdner Künstlervereinigung. Nach anfänglicher Orientierung zum Impressionismus greift Gerliczy mehr und mehr den expressiven Verismus von Otto Dix auf. Entscheidenden Einfluss auf seinen künstlerischen Werdegang wird jedoch die Begegnung mit Emil Nolde in Dresden im Jahre 1905 haben. Er orientiert sich in der Folgezeit an den Künstlern der "Brücke" und zeigt eine formale Nähe zu Schmidt-Rotluff. Sowohl inhaltliche, als auch formale Bezüge lassen sich zur zweiten bedeutenden expressionistischen Gruppierung, dem "Blauen Reiter" herstellen. Zur Ausstellungseröffnung führt Prof. Lothar Romain, Präsident der Universität der Künste Berlin, in das Werk Emil von Gerliczys ein. Dauer der Ausstellung: 14. Juni bis 6. Juli Finissage am Sonntag, 6. Juli, 18.oo mit Ulrich von Wrochem (Viola solo), der Werke von Max Reger und Emil Bohnke spielt.