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Der aus Brody nahe Lemberg stammende Schriftsteller veröffentlichte während des 1. Weltkrieges erste feuilletonistische Arbeiten. Nach dem Krieg war er für verschiedene Zeitungen in Wien, Prag und Berlin tätig. Schließlich bekam er eine Stelle bei der Frankfurter Zeitung, in deren Auftrag er Reisen in die USA, die UdSSR, nach Frankreich, Polen und Albanien unternahm. Er emigrierte 1933 und lebte zuletzt in Paris, wo er in der Folgezeit an Exilpublikationen mitarbeitete. Im Mai 1939 erhielt Roth die Nachricht vom Selbstmord seines Freundes Ernst Toller, woraufhin er einen Nervenzusammenbruch bekam. Vier Tage später starb Roth, gesundheitlich schwer angeschlagen und vom Alkoholismus gezeichnet in einem Pariser Armenhospital. Roth gehört zu den bedeutenden Vertretern der neuen Sachlichkeit in der deutschsprachigen Literatur. In der Roth-Rezeption der Nachkriegszeit überwiegt der Romancier und Erzähler (Radetzky-Marsch, Flucht ohne Ende etc.). Der Rang seiner journalistischen Arbeiten hingegen wird in der Öffentlichkeit noch zu wenig wahrgenommen. Dem Feuilletonisten gilt in erster Linie die literarische Collage um Joseph Roth, die Franz Haslinger vornimmt.